Das Plusquamperfekt erklärt die Vergangenheit

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Wann benutzt man das Plusquamperfekt?

Das Plusquamperfekt heißt auch "Vorvergangenheit". Es erklärt meistens, wie es zu einem Bestimmten Ereignis in der Vergangenheit gekommen ist.








Beispiele:

Mir war kalt. (Vergangenheit).
Ich hatte meinen Schal vergessen. (Plusquamperfekt)

Du bist danach noch tanzen gegangen? (Vergangenheit)
Ach so, du hattest es ja auch versprochen. (Plusquamperfekt)

Karl war wütend. (Vergangenheit).
Anja hatte schon wieder seinen Kühlschrank leer gegessen. (Plusquamperfekt)

Wir wollten uns unbedingt die Vorstellung ansehen. (Vergangenheit)
Wir waren davor noch nie im Theater gewesen. (Plusquamperfekt)


Wenn das Ereignis, von dem berichtet wird (Mir war kalt.) bereits in der Vergangenheit liegt, und das, was dazu geführt hat davor passiert ist (Ich hatte meinen Schal vergessen.) benutzt man das Plusquamperfekt - die Vorvergangenheit.

In den Beispielen oben wird das Hauptereignis (Vergangenheit) im ersten Satz erzählt und im zweiten Satz (Plusquamperfekt) erklärt. Häufig kommen auch gleich beide Ereignisse in einem einzigen Satz unter.


Beispiele:

Da ich meinen Schal vergessen hatte (Plusquamperfekt), war mir kalt (Vergangenheit).

Nachdem du es versprochen hattest, musstest du mit zum Tanzen. (Vergangenheit)

Karl war wütend (Vergangenheit) als er sah, dass Anja schon wieder seinen Kühlschrank leer gegessen hatte. (Plusquamperfekt)

Wir wollten uns die Vorstellung unbedingt ansehen (Vergangenheit), weil wir davor noch nie im Theater gewesen waren. (Plusquamperfekt)


Wie benutzt man das Plusquamperfekt?

Wie Sie hier gesehen haben, besteht das Plusquamperfekt immer aus zwei Teilen :


Teil 1: Präteritum von "haben" (Ich hatte meinen Schal vergessen) oder "sein" (Wir waren noch nie im Theater gewesen)

Teil 2: Partizip 2 (Ich hatte meinen Schall vergessen. Wir waren noch nie im Theater gewesen.)


Diese zwei Teile werden häufig durch andere Satzabschnitte voneinander getrennt. Dafür gilt als Faustregel, dass Teil 1 (Präteritum von haben oder sein) gleich hinter dem Handelnden steht (Ich hatte...), während Teil 2 am Ende des Satzes steht (...meinen Schal vergessen.)


Weitere Beispiele:

Du hattest noch nicht einmal geduscht.
Wir waren bis dahin in Ulm zur Schule gegangen.
Ihr hattet euch beim Schlittschuhlaufen erkältet.


Wenn allerdings ein Relativsatz folgt ("...dass er einen herrlichen grünen Schal trug." oder "...ob sie auch Marzipankartoffeln servierten.") stehen Teil 1 und Teil 2 zusammen.


Weitere Beispiele:

Ich hatte bemerkt, dass er einen herrlichen grünen Schal trug.
Du hattest gefragt, ob sie auch Marzipankartoffeln servierten.







Wenn das Plusquamperfekt in einem einfachen Fragesatz (einer sogenannten "Entscheidungsfrage") vorkommt, steht Teil 1 ganz am Anfang und Teil 2 ganz am Ende.

Hatte Margot den Herd schon ausgemacht?
War schon vorher jemand dort gewesen?


Auch wenn Frageörter wie "Wann?", "Wie?", "Wieviele?" etc. in der Frage vorkommen (das ist dann eine sogenannte "Ergänzungsfrage"), ändert sich diese Regel nicht - besagte Fragewörter werden einfach am Anfang des Satzes hinzugefügt.

Beispiele:
Wann hatte Margot den Herd ausgemacht?
Wieso war schon vorher jemand dort gewesen?


Selbst wenn sie vorher noch nie vom Plusquamperfekt gehört hatten, konnte Ihnen dieser Artikel sicher bereits einiges erklären.

Um die Unterschiede bei der Konjugation verschiedener Verbarten besser zu verstehen, lesen Sie bitte: Starke, schwache und gemischte Verben oder finden Sie alle Konjugationen aller Deutschen Verben hier.